Was tun, wenn Opa und Oma alles vergessen? Kein leichtes Thema, dass sich die Kleinen Forscherinnen und Forscher der integrativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe Kusel für ihr aktuelles
Forschungsprojekt ausgesucht hatten. Seit September 2017 forschten die vier bis fünfjährigen einmal wöchentlich rund um den Körper, dessen Veränderungen und das Thema Demenz. „Wir sind froh, dass das Alten- und Pflegeheim Zoar als Kooperationspartner direkt mit im Boot war“, berichtet Erzieherin Michaela Seeber. Siebenmal besuchten die zehn Kinder mit ihren beiden Erzieherinnen Michaela Seeber und Natascha Seegmüller die Bewohner, um gemeinsam zu erzählen, zu spielen und sich kennen zu lernen. Jeder Besuch wurde gemeinsam mit den Kindern vor- und nachbereitet und zusätzlich von einer Gruppe Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Kusel begleitet. „Einmal haben wir uns Bilder angeschaut, mal gebastelt und ein anderes mal Lieder gesungen“, erläutert Natascha Segmüller. Die Begegnungen zwischen den Kindern und den alten Menschen seien von Treffen zu Treffen vertrauter geworden, die Freude der Alten und die Neugier der Kleinen waren enorm. Um den Kindern praktisch zu vermitteln, was Demenz bedeutet, nutzen die beiden Erzieherinnen besondere Methoden und Experimente. Da wurde ein Nudelsieb kurzerhand zum Gedächtnissieb, bei dem Sand symbolisch für das Kurzzeitgedächtnis durch die Löcher rieselt und Erbsen symbolisch für das Langzeitgedächtnis (Erinnerungen von früher) im Sieb hängen bleiben. Am vergangenen Montag präsentierten die Kinder nun ihr Projekt und zeigten Eltern und Interessierten unter anderem das Experiment Gedächtnissieb. „Zu jedem Projekt gehört auch die abschließende Präsentation, mit der wir den Eltern, Interessierten und der Netzwerkbeauftragten einen Blick in das Projekt vermitteln“, erklärt Michaela Seeber. Seit 2011 ist die integrative Kindertagesstätte bei der bundesweiten Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ dabei. Ziel der Stiftung ist es, Kinder im Kita- und Grundschulalter in den Bereichen
Mathematik, Naturwissenschaften und Technik zu fördern. Das Demenzprojekt ist aber nur eines von vielen, das die Kita in den vergangenen Jahren durchgeführt hat. Und, ein Ende ist nicht in Sicht, denn bereits zum Dritten Mal erhielt die Kita am vergangenen Montag die Zertifizierung und darf sich stolz Haus der Kleinen Forscher nennen.
Beitrag und Bilder: Simone Schnipp.